Das Tafelbild hat die unterschiedlichsten Funktionen. Mithilfe des Induktionstafelbildes kannst du beispielsweise sprachliches Ausgangsmaterial bereitstellen, das Ergebnistafelbild hält die Ergebnisse der Unterrichtsstunde in knapper Form fest. Das Systematisierungstafelbild hilft, Unterrichtsergebnisse übersichtlich zu systematisieren, das Arbeitstafelbild bietet sich für Schülerübungen an, aber auch zur Wiederholung und Kontrolle von Unterrichtsstoff, für die Schreibweise einzelner Wörter oder für Skizzen zur Veranschaulichung.
Viel wichtiger als diese einzelnen, doch recht differenzierten Funktionen ist aber die Entstehung des Tafelbildes. Entweder bereitest du es vor der Stunde vor, dann handelt es sich um ein statisches Tafelbild. Der Normalfall ist jedoch ein dynamischer oder entwickelter Tafelanschrieb, der Schritt für Schritt während der einzelnen Unterrichtsphasen entsteht. Dieser hat viele, nicht zu unterschätzende Vorteile:
- Du erleichterst den Schülern nach und nach den Zugang zu komplexen Inhalten.
- Du kannst das Tafelbild dem Unterrichtsgeschehen anpassen und während eines Lehrer-Schüler-Gesprächs Notizen festhalten oder Inhalte visualisieren und damit die Aufmerksamkeit bündeln.
- Deine Schüler können es mit entwickeln und gestalten.
- Du kannst Strukturen vereinfacht visualisieren und damit Inhalte und Zusammenhänge einer ganzen Unterrichtsstunde optisch darstellen.
Folgende Tipps helfen, damit dein Tafelanschrieb qualitativ hochwertig wird:
Achte auf Sauberkeit:
- streifenfreie und trockene Tafel
- trockene Kreide
Achte auf Übersichtlichkeit:
- ausreichende Schriftgröße (ca. 6 cm hoch) und saubere Schrift
- Überschriften unterstreichen
- nicht zu viele Informationen (sieben inhaltliche Punkte reichen oft aus)
- entweder Verbal- oder Nominalstil
- kräftige Farben, um etwas hervorzuheben (alternativ können verschiedene Linienformen zur Unterstreichung verwendet werden)
Achte auf Nachvollziehbarkeit:
- Hauptinhalte in die Mitte
- Zusatzinformationen, die möglicherweise nicht in das Heft übernommen werden müssen, an die Seiten
- Die Bedeutung von Pfeilen, Symbolen oder Abkürzungen muss den Schülern bekannt sein.
Außerdem hast du mit deiner Tafelskizze auch die Stundenskizze in der Hand, an der du dich „festhalten“ kannst, solltest du einmal aus dem Konzept geraten. Und ein gut geplantes, aber dennoch nicht überfrachtetes Tafelbild lässt dich dennoch flexibel unterrichten und bietet genügend Raum für Spontaneität im Unterricht.
Und am Stundenende zückst du deine Handykamera und fotografierst dein Werk. So hast auch du den aus deinem Unterricht hervorgegangenen Hefteintrag gesichert und kannst in der nächsten Stunde darauf zurückgreifen.