Definition „Unterrichtssteuerung“
Unterrichtssteuerung – häufig auch bezeichnet als Klassenführung, Klassenmanagement oder Classroom Management – umfasst alle Maßnahmen zur Sicherstellung eines geordneten und lernwirksamen Unterrichts, d. h., auch alle Maßnahmen zur Beseitigung von Disziplinstörungen, wie z. B. Ermahnungen, Sanktionen etc. Unterricht und Klassenführung sind nicht voneinander zu trennen: Werden die Schüler effizient und konsequent geführt, ist die Qualität des Unterrichts meist hoch wie auch der Lernerfolg.
Merkmale guter Unterrichtssteuerung
Wissen der Lehrkraft und kollegiale Zusammenarbeit
Lehrkräfte, die ihre Klasse gut führen, verfügen über eine breite Wissensbasis in den Bereichen Unterrichtsqualität, Diagnostik, Lehren und Lernen. Profitiere in der Zeit des Referendariats von deiner Nähe zur Universität, zu Seminarlehrern und Betreuungslehrern. Nutze das Wissen der Kolleginnen und Kollegen und arbeite mit ihnen zusammen. An vielen Schulen existieren bereits Formen der kollegialen Fallberatung und Hospitation.
Aufstellen und Umsetzen von Regeln
Schaffe gleich zu Beginn in einer neuen Klasse Sicherheit für die Schülerinnen und Schüler durch das Aufstellen klarer Regeln. Diese Regeln werden gemeinsam vereinbart und ggf. erklärt. Regeln schaffen Ordnung und einen klaren Rahmen. Insbesondere, wenn sie konsequent eingehalten werden, erleben die Schülerinnen und Schüler die Lehrkraft als verlässlich und gerecht.
Routinen und Rituale
Auch Routinen und Rituale entlasten den Unterricht. Werden Unterrichtsaktivitäten für die Schülerinnen und Schüler zur Routine, kannst du dich stärker auf den Inhalt des Unterrichtsgeschehens konzentrieren. Die Abläufe und Übergänge zwischen den einzelnen Unterrichtsphasen und -aktivitäten gestalten sich auf diese Weisen reibungslos: Allen Beteiligten ist klar, was zu tun ist, auch ohne direkte Anweisung der Lehrkraft.
Effiziente Zeitnutzung
Routinen und Rituale tragen auch zu einer effizienten Nutzung der Unterrichtszeit bei. Zeiträuber werden vermieden. Administrative Aufgaben folgen klar definierten Strukturen und nehmen nicht unnötig viel Unterrichtszeit in Anspruch. Dafür ist es unerlässlich, dass du als Lehrperson allgegenwärtig bist, d. h., dass du immer umfassend über das Unterrichtsgeschehen informiert bist und wenn nötig auch eingreifen wirst. Du behältst das Unterrichtsziel immer im Blick, auch wenn du gleichzeitig Störungen unterbindest und weiter unterrichtest.
Umgang mit Störungen
Du solltest bereits durch präventive Maßnahmen, wie klare Regeln, eine klare Struktur des Unterrichts etc., Unterrichtsstörungen im Vorfeld vermeiden. Treten dennoch Störungen auf, sollten sie ohne großes Aufheben beseitigt werden, z. B. durch Stimmvariation, nonverbale Signale, Gesten, Mimik. Ist dies nicht möglich, reagiere schnell und knapp, damit keine Unterrichtszeit verloren geht.
Fazit
Ein motivierender, abwechslungsreicher Unterricht, der die Schülerinnen und Schüler weder über- noch unterfordert, fördert die Konzentration aufs Lernen. Das Klima in der Klasse sollte dabei stets von Unterstützung, gegenseitigem Respekt und Freundlichkeit geprägt sein. Wird die Lernzeit dabei optimal genutzt, gelingt guter Unterricht – sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Lehrkräfte.